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OH DIESE TANTE 1978
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OH DIESE TANTE 1978
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Originaldeutsch
ohne Untertitel
95 Min.
 
Landwirtschaftlicher Wettbewerb in einem volkseigenen Milchviehkombinat mit allem Drum und Dran: Bullen-Ziehen, Kuh-Melken. Und alles hört auf Alma Krause, auch ihr Neffe Heinz, der Tierarzt von Klückow. Der steht trotz attraktiver tschechischer Freundin Jana eindeutig unter Kuratel. Und soll zum humanitären Einsatz nach Afrika, obwohl er doch viel lieber den „kleinen Grenzweg“ zu Jana nähme. Hier hat zwar nur eine die Hosen an, Tante Alma, aber soweit kommt es dann doch nicht – denn Jana ist schwanger und fährt in die DDR, um nach dem Rechten zu sehen. Wo gerade ein ausgewachsener Wisentbulle sein Unwesen treibt – und von Tante Alma gleich mit dem ersten Schuss aus dem Betäubungsgewehr zur Strecke gebracht wird. Die hat inzwischen die Kindergärtnerin Rosi auf ihren Neffen angesetzt. Naturgemäß letztlich vergeblich: Hoch lebe die internationale Solidarität!

 

Mein Gott, Alma: Nachdem Otto Holub „Viechereien“ nach einem Szenarium von Werner Bernhardy am 30. Mai 1977 ins DDR-Fernsehen gebracht hatte, setzte Konrad Petzold die Fortsetzung des ruralen Lustspiels, „Oh, diese Tante“, mit dem Team Bernhardy/Holub in Szene, erstausgestrahlt am 23. April 1978. Auch hier dreht sich natürlich alles um Agnes Kraus in der Titelrolle. Ansonsten legen wir lieber den Mantel des Schweigens über diesen politisch korrekten Schwank, obwohl er bis in kleinste Nebenrollen, etwa Fred Delmare als Jan, markant besetzt ist. Und stellen uns lieber die Frage, warum einer wie Konrad Petzold mit solcher Dutzendware in Adlershof überwintert hat, wenn zeitgleich in Babelsberg Defa-Hochkaräter wie Herrmann Zschoches „Sieben Sommersprossen“, Frank Beyers „Das Versteck“ und Erwin Strankas „Sabine Wulff“ entstanden sind.

 

Konrad Petzold, der zur „zweiten Generation“ der Defa gehört, die in den 1950er Jahren die „Alten“, die zumeist als Antifaschisten ausgewiesenen Pioniere aus Ost und West, vor allem mit Gegenwartsstoffen ablösten, entstammt wie Frank Beyer und Ralf Kirsten der Talentschmiede Famu, der Prager Filmhochschule. Seine ersten Babelsberger Produktionen sind die unkonventionellen, da weitgehend von Jungen Pionieren freien Kinderfilme „Die Fahrt nach Bamsdorf“ (1956) und „Abenteuer in Bamsdorf“ (1958). Der Knackpunkt war 1961, das Jahr des Mauerbaus. Egon Günthers Adaption von Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ war in den Augen der SED-Zensoren zu frech und blieb im Giftschrank, Konrad Petzolds Märchenparabel „Das Kleid“ erlebte erst 1991 im „Babylon“ am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin seine Premiere.

 

Mit „Jetzt und in der Stunde meines Todes“ verlegte sich das Duo Günther/Petzold zwei Jahre später aufs Krimigenre - und verlegte die Handlung in den Westen. Ideologisch unverdächtige leichte Kost, die den grauen DDR-Alltag vergessen macht, sollte Konrad Petzolds Credo fortan bleiben, bei weiteren Märchenstoffen wie „Alfons Zitterbacke“ (1966) nach einer Erzählung von Gerhard Holtz-Baumert, bei Historienfilmen wie „Die Hosen des Ritters von Bredow“ (1973) nach Willibald Alexis und erst recht bei seiner Indianerfilm-Trilogie „Weiße Wölfe“ (1969), „Tödlicher Irrtum“ (1970) und „Osceola“ (1971), der 1983 mit „Der Scout“ ein vergeblicher Versuch, an die Erfolge zehn Jahre zuvor anzuknüpfen, folgte.

 

 

Regie

  • Konrad Petzold
     

Drehbuch

  • Otto Holub
     
  • Konrad Petzold
     

Kamera

  • Rudolf Meister
     

Schnitt

  • Thea Richter
     

Musik

  • Karl-Ernst Sasse
     

Darsteller

  • Agnes Kraus
    Alma Krause
     
  • Fred Mahr
    Dr. Kröpelin
     
  • Wolfgang Penz
    Heinz Rascher
     
  • Lenka Pichlíková
     
     
  • Marta Rašlová
    Jana Novak
     
  • Fred Delmare
    Krischan Hahnemann
     
  • Birgit Edenharter
    Rosi Schröder
     
  • Lubomír Kostelka
    Herr Novac
     
  • Miriám Kantorková
    Frau Novak
     
  • Vladimir Švabik
    Hundefänger Procháska
     

Produktionsfirma

  • DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg)