Originaldeutsch
ohne Untertitel
82 Min.
Leichter Schneefall in düsterer Industrielandschaft. Während sich draußen übermütige Bäckerlehrlinge aus Spaß prügeln, trägt Anna Barbara Brötchen aus, welche sie in Säcken an Wohnungstüren auch in oberen Stockwerken hängt. Als sie einem jungen Schornsteinfeger (Heiko Donath) begegnet, hat er den Abdruck ihrer mehlweißen Hand und sie dessen rußgeschwärzten Finger auf dem Rücken.
Anna Barbara versorgt ihre alte, bettlägerige Großmutter in deren von einem Kanonenofen beheizten Kammer: „Ja, Kind, wenn wir bloß den goldenen Taler hätten, da wäre alles gleich in Ordnung. Aber wir haben ihn nicht, und bringen tut uns auch keiner den goldenen Taler, so müssen wir es eben tragen, wie es ist.“ Einziger Lichtblick für Anna Barbara ist ein Blick aus dem Fenster, wenn zu bestimmter Zeit ein Zug vorüberfährt: dann winkt der fröhliche junge Lokführer (Andreas Brückner) zur ihr herüber.
Als die Großmutter stirbt, wird das verarmte Waisenmädchen auch noch obdachlos, weil eine von Boss (Uwe Böhm) angeführte Jugendbande (Jörg Kretschmann/Andrea Kunkel/Marco Seeler/Sven Bierhals/Matthias Müller) sie kurzerhand vor die Tür setzt. Mit dem Sarg auf dem Bollerwagen begibt sich Anna Barbara auf die Suche nach dem goldenen Taler eingedenk der Worte der Großmutter: „Ja, Kind, wenn wir ihn so einfach kriegen könnten, so hätten wir ihn schon! Ich bin all mein Lebtage nach ihm gelaufen und habe ihn nicht einmal zu sehen gekriegt, und deiner Mutter ist es auch nicht anders ergangen. Möglich, dass es mit dir anders ist, denn du bist in einer Weihnacht geboren und ein Glückskind.“
Produktionsfirma
DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg)