Originaldeutsch
Ohne Untertitel
92 Min.
Geza von Cziffra fiel alles leicht. Er schrieb wie ein Wilder (79 Drehbücher), er führte Regie (61mal), war Produzent (12 mal), verfasste ein halbes Dutzend Bücher und heiratete locker fünfmal. Ein Energiewunder. Aber bei einem solchen Durchzug bleibt für Detailgenauigkeit kaum Zeit. Gefilmt wird in Höchstgeschwindigkeit, eine Lust am Besonderen ist nicht mehr erkennbar. Was kommt heraus? Unterhaltungsmeterware. Ende 1956 liess er sich vom Berliner Produzenten Kurt Ulrich, der vor allem die Schnellfilmer liebte, zu einem Doppelschlag überreden. Erst den „schrägen Otto“ und dann „Das haut hin“. Was haut denn hin? Zentrum des Films ist die aberwitzige Idee, dass Toni (Peter Alexander) sich im Schnellkurs zu einem Artisten ausbildet, weil seine liebste Bianca (Ex-Schönheitskönigin Margit Nünke) ihn nur heiraten kann, wenn er sich ihrem Zirkus-Vater (Hans Olden) als Artist vorstellt. Also wird er im Schnellgang Seiltänzer, Jongleur, Dompteur - Lehrbuch in der Hand. Nun ist gelungener Slapstick eher selten, denn Situationskomik will wahrlich gekonnt sein. Aber was sich Toni da leistet mit Kopfstand, Tellerdrehen, Balanceakten - das ist leider nicht komisch, sondern nur dumm-albern. Da von Cziffra (als Peter Trenck) auch das Drehbuch verfasste, muss man ihn und nur ihn allein für diesen Unsinn verantwortlich machen. Aber was nützt das? Gab es Lacher? Jein, eher Kopfschütteln. Die Apotheose findet statt, als Toni im weißen Smoking in den Löwenkäfig geht und sich als singender Dompteur erweist. Dabei sehen die (armen, eingesperrten) Löwen gefährlich aus und trotz aller Filmtricks kommt der Mathis sehr nah an sie heran. Gänsehaut mit Musik. Natürlich kriegt er seine Bianca am Schluss, „Tante“ Grethe Weiser schnabbelt dazwischen, die Nünke zieht sich ständig an und aus, damit wir ihre Beine bewundern können. Der Film könnte auch heißen: „Liebe auf den ersten Schuss“! Warum? Dazu muss man das Opus selber sehen.
Regie: | Géza von Cziffra |
Drehbuch: | Géza von Cziffra |
Kamera: | Willi Sohm |
Schnitt: | Ingrid Wacker |
Musik: | Heinz Gietz |
| |
Darsteller: | |
Peter Alexander | Toni Matthis, Student der Zoologie |
Grethe Weiser | Tante Annemarie Plötzlich |
Gunther Philipp | Hassler |
Margit Nünke | Bianca |
Hans Olden | Vater, Direktor Zarelli |
Wolfgang Lukschy | Löwendompteur Carossa |
Gerold Wanke | Student Primel |
Reinhard Kolldehoff | Zirkusangestellter Kuhlmann |
Else Reval | Flohzirkusdirektorin Mafalda |
Werner Stock | Kleiner Herr |
| |
Produktionsfirma: | Berolina-Film GmbH (Berlin) |
Produzent: | Kurt Ulrich |
Verfügbare Menge