Originaldeutsch
ohne Untertitel
97 Min.
Im Jahr 1883 bringt das Dienstmädchen Marie eine uneheliche Tochter zur Welt, die Guste genannt wird. Marie verstirbt bei der Geburt und Guste wächst bei ihrer Großmutter auf. Obwohl sie als Kind lieber „Herrschaft“ werden will, ist auch sie später als Dienstmädchen in Stellung. Hier lernt sie den Malermeister Paul Schmiedecke kennen – es folgt die Heirat, zu der ihre Herrschaft ihr karierte Bettwäsche schenkt, die üblicherweise von Dienstmädchen benutzt wird. Guste gibt ihre Stellung auf und wird Hausfrau. Zehn Jahre später ist sie zweifache Mutter. Neben dem älteren Sohn Hans gehört auch Tochter Susi zur Familie. Der 1WK ist für die Familie schwer: Vater Paul wird eingezogen und die ungelernte Guste muss nun den Lebensunterhalt der Familie verdienen. Als ihr bewusst wird, dass sie als Granatendreherin indirekt für die Fortführung des Krieges arbeitet, kündigt sie ihre Arbeit und wird stattdessen Fensterputzerin. In der schweren Zeit hilft ihr auch die jüdische Nachbarsfamilie Lewin, die auf die Kinder aufpasst und zum Beispiel ihre Sachen näht.
Vater Paul kehrt unversehrt aus dem Krieg zurück und freut sich am meisten auf „die Buntkarierten“, wie er seiner Frau augenzwinkernd sagt. Er engagiert sich in der Gewerkschaft, wird jedoch in der Weltwirtschaftskrise arbeitslos und stirbt wenig später schwer erkrankt. Auch Sohn Hans verliert seine Arbeit, kurz nachdem er die junge Erika geheiratet hat und Vater von Christel geworden ist. Hitlers Macht wächst und Hans erhält wieder Arbeit: Wie seine Mutter Jahre zuvor ist er an der Herstellung von Granaten beteiligt. Guste macht ihm Vorwürfe, ahnt sie doch, dass es erneut zum Krieg kommen wird, doch ist Hans froh, nach vier Jahren Arbeitslosigkeit endlich wieder Geld verdienen zu können. Als Gustes Nachbarn Lewin deportiert werden, verspricht Guste, auf deren Wohnung aufzupassen. Sie reagiert mit Entsetzen, als das Mobiliar der Familie wenig später versteigert wird. Nur Hans kann sie beruhigen. Bei einem Bombenangriff auf Berlin werden Hans, Erika und die Kinder getötet. Guste ist verzweifelt und macht ihrer Wut lautstark Ausdruck. Sie wird verhaftet. Erst mit Ende des 2WK kann sie das Gefängnis verlassen.
Ihre Enkelin Christel hatte den Angriff auf Berlin überlebt, weil sie zu dem Zeitpunkt alsFklahelferin tätig war. Im Jahr 1949 wird sie nach einer Aufnahmeprüfung zum Studium zugelassen. Sie geht zu Guste, die ihr zur Feier des Tages ein Kleid überreicht, das sie extra für sie geschneidert hat – aus der buntkarierten Bettwäsche, die sie damals zu ihrer Hochzeit erhalten hatte.