Originaldeutsch
ohne Untertitel
96 Min.
Die Rothschilds ist ein propagandisticher deutscher Spielfilm von Erich Waschneck aus dem Jahr 1940. Der Film entstand nach der Idee von Mirko Jelusich und befasst sich in antisemitischer Weise mit dem Aufstieg der jüdischen Bankiersfamilie Rothschild. Er gehört neben dem Film Jud Süss und dem Dokumentarfilm Der Ewige Jude zu den Filmen, die die deutsche Bevölkerung auf härtere Maßnahmen gegen die Juden vorbereiten sollte.
In Deutschland ist die öffentliche Aufführung von Die Rothschilds nur mit einem begleitenden Kommentar sowie unter Auflagen gestattet. Der Vertrieb des Films ist in Deutschland untersagt Vorbehaltsfilm.
BEHANDLUNG
Weil Kurfürst Wilhelm von Hessen-Kassel sich nicht dem Rheinbund angeschlossen hat, ist er vor Napoleon auf der Flucht. 1806 übergibt er in Frankfurt Mayer Amschel Rothschild Obligationen aus seinem Soldatenhandel im Wert von 600.000 £, damit Rothschild diese in England in Sicherheit bringen möge. Rothschild benutzt jedoch das anvertraute Geld, um sich ein Vermögen zu erwirtschaften. Dabei unterstützen ihn seine Söhne Nathan Rothschild in London und James Rothschild in Paris. Sie finanzieren mit dem Geld des Kurfürsten die Armee Wellingtons beim Krieg gegen Napoleon in Spanien. Nathans geschicktester Schachzug gelingt schließlich 1815, als er das Gerücht verbreitet, Napoleon habe in der Schlacht bei Waterloo gesiegt, woraufhin die Aktienskurse in London abstürzen. Als die Wahrheit bekannt wird, hat er bereits zu Spottpreisen die Aktien erworben. Nach einem Jahrzehnt haben die Rothschilds mit dem Geld des hessischen Kurfürsten ein Vermögen von elf Millionen £ erschwindelt. Zuletzt tut sich Nathan mit dem Kommissar des britischen Schatzamtes zusammen, um ganz Europa in seine Abhängigkeit zu bringen. Am Schluss erscheint ein brennender Davidstern über der Karte Englands. Der Film versammelt alle Themen des nationalsozialistischen Antisemitismus. So wird Juden unterstellt, dass sie keine Staatstreue gegenüber den Ländern empfinden würden, in denen sie leben und dass sie vom Leid anderer Menschen nur profitieren würden. „Viel Geld machen kannste nur mit viel Blut“, sagt im Film der von Erich Ponto dargestellte Mayer Amschel Rothschild zu seinem Sohn James Rothschild. Auch die Darstellung jüdischer Personen entspricht dem nationalsozialistischen Klischee vom „schmierigen Juden“. Mayer Amschel Rothschild ist im schäbigen Kaftan und mit Schläfenlocken dargestellt. Sein Sohn stellt in lüsterner Weise der Frau seines „arischen“ Konkurrenten nach.
Regie: | Erich Waschneck |
Drehbuch: | C. M. Köhn, Gerhard T. Buchholz |
Kamera: | Robert Baberske |
Schnitt: | Walter Wischniewsky |
Musik: | Johannes Müller |
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Darsteller: | |
Carl Kuhlmann | Nathan, Mayer Amschel Rotschilds Sohn in London |
Herbert Hübner | Turner, Bankier |
Albert Florath | Bearing, Bankier |
Hans Stiebner | Bronstein, Nathan Rothschilds Agent |
Walter Franck | Herries, Oberkommissar des englischen Schatzamtes |
Waldemar Leitgeb | Lord Wellington |
Hans Leibelt | König Ludwig XVIII. von Frankreich |
Erich Ponto | Mayer Amschel Rothschild |
Bernhard Minetti | Fouchè, Herzog von Otranto, Napoleons Polizeiminister |
Albert Lippert | James, Mayer Amschel Rotschilds Sohn, später in Paris |
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Produktionsfirma: | Universum-Film AG (UFA) (Berlin) |
Verfügbare Menge